Die Bucht von Taiji
Im Sommer 2009 enthüllte der Dokumentarfilm mit dem Titel DIE BUCHT (englisch THE COVE), was sich in Taiji, einem kleinen japanischen Fischerort, regelmäßig abspielt. Seitdem stehen die Bewohner des Ortes in der internationalen Kritik. Jedes Jahr zwischen September und März werden dort bis zu 2.100 Delfine in Treibjagden gefangen. Delfintrainer suchen die schönsten Tiere für Delfinarien heraus. Die anderen Tiere werden grausam abgeschlachtet. Das Fleisch der kleinen Meeressäuger, obwohl stark mit Giftstoffen belastet, wird, oft auch als Walfleich deklariert, in Supermärkten verkauft und an Schulkantinen verteilt.

Im Jahr 2009 wurden die Delphine mit Speeren, Haken und Messern getötet. Das Meer war rot gefärbt vom Blut der Tiere. Um aus den Schlagzeilen der Weltpresse zu kommen, wurden seitdem die Abschirmmaßnahmen, die weitere Bilder der Massaker verhindern sollten, massiv verstärkt. Offizielle Stellen sprechen davon, dass die Delfine inzwischen schnell getötet werden.
Die Wahrheit sieht allerdings anders aus. Um das Rotfärben des Wassers in der Bucht zu verhindern, veränderten die Fischer zwar die Tötungsmethode, das qualvolle Sterben der Tiere aber blieb.

Eine Aufnahme vom November 2011 offenbart, dass den noch lebenden und im Wasser liegenden Delfinen mit einer Metallstange in den Hinterkopf gestochen wird, worauf die Wunde mit einem Holzstab verschlossen wird, um das Austreten von Blut und somit eine Rotfärbung des Wassers in der Schlachtbucht zu verhindern. Damit soll der Eindruck erweckt werden, dass die Delfine unblutig getötet werden.
Entgegen den immer wieder geäußerten Behauptungen der Delfinfänger, sterben die Delfine jedoch nicht innerhalb weniger Sekunden. Das Sterben der Delfine zieht sich meistens über mehrere Minuten hin. Dabei handelt es sich keinesfalls um Einzelfälle. Die Videodokumentation zeigt, dass ein schneller Tod der Delfine niemanden zu interessieren scheint. Die Tiere verenden entweder irgendwann an ihrer Kopfwunde, oder sie rollen auf die Seite und ertrinken, sobald ihr Blasloch unter Wasser gerät.
Die Videoszenen gelten beim Fernsehen als „nicht sendefähig“, da sie zu grausam sein sollen.

Der Versuch der Fischer, mit Abdeckplanen und Überwachungskameras weitere Bilder von den Massakern zu verhindern, beweist, dass ihnen die Wirkung der Bilder, die um die Welt gehen, sehr wohl bewusst ist. Das Töten von Tieren für den Verzehr, empfindet wohl niemand als angenehm und Menschen, zu deren Beruf es gehört, sie zu töten, werden zwangsläufig abstumpfen. Auch in unseren Schlachthöfen wird massenhaft getötet. Wer darüber entsetzt ist und sich gleichzeitig genussvoll die Salami-Pizza einverleibt, ist ein Idiot. Die Fischer von Taiji und anderen Orten empfinden ihr Tun offenbar nicht als verwerflich oder sie sind total abgestumpft. Wenn die Weltöffentlichkeit ihre Art, die Delfine zu töten, als grausam empfindet, und die Fischer alles dafür tun, um ihr Abschlachten vor der Öffentlichkeit zu verbergen, dann wissen sie ganz genau, dass ihr Vorgehen grausam ist. Sich hinter Traditionen zu verstecken, hilft dann auch nicht weiter. Wir verbrennen ja auch nicht weiter Hexen nur weil es einmal üblich war.

Die Fang-Saison geht von September bis Ende März. Bis Ende Februar 2012 wurden ca. 800 Delfine und Kleinwale getötet, dazu kommen noch über 60 Lebendfänge. 2011/12 hat sich also der Trend des Vorjahres bestätigt, dass die Delfinfänger nicht in der Lage sind, die erlaubte Fangquote von 2100 Delfinen und Kleinwalen auszuschöpfen.

Nur etwa 30 der rund 300 Fischer in Taiji haben die Lizenz zum Töten der Delfine und nur 17 kleine Boote dürfen für den Fang eingesetzt werden.
Das Aufgebot an Polizei in Taiji ist gewaltig. Selbst Einheimische beurteilen diesen Aufwand mittlerweile als völlig überzogen. Dazu kommt noch die Küstenwache, die immer wieder mit einem großen Schiff im Hafen Präsenz zeigt und zudem das blutige Treiben der Delfinfänger in der Bucht mit einem Militärschlauchboot bewacht. Die gesamten Sicherungsmaßnahmen wirken grotesk. Die Anzahl der eingesetzten Polizisten ist größer als die der Delfinfänger.