Tragik?
Am 20.07.2011 wurde im nordrhein-westfälischen Delbrück ein 14-jähriges Mädchen von einer abgebrochenen Schirmstange getroffen und getötet. Ein 17-Jähriger hatte nach Polizeiangaben auf einem Schulhof die Reste eines zu Bruch gegangenen Schirms offenbar auf ein Schulgebäude werfen wollen, dabei aber die Schülerin getroffen. Die Schirmstange drang in den Brustkorb des Mädchens ein. Die 14-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Bielefelder Klinik geflogen, wo sie ihren Verletzungen erlag.

In einem Fernsehbericht, den ich zufällig sah, äußerte der Schulleiter, dass dies ein tragischer Unfall gewesen sei, den man leider durch keine Maßnahme hätte verhindern können.

Wenn in einem solchen Fall von Tragik gesprochen wird, bekomme ich einen dicken Hals. Als ob dieser Unfall nicht zu verhindern gewesen wäre. Wenn ich von einem Meteoriten aus dem Weltall getroffen werde, dann kann man von einem tragischen, weil unausweichlichen Unfall sprechen. Aber doch nicht in diesem Fall. Selbstverständlich konnte der Schulleiter dieses Unglück nicht verhindern und selbstverständlich hat der 17-Jährige nicht mit Absicht gehandelt aber in diesem Alter muss die Einsichtsfähigkeit vorausgesetzt werden, dass es gefährlich ist, mit spitzen Gegenständen zu werfen, wohin auch immer gezielt wird. Von wegen tragischer Unfall, der 17-Jährige hat die 14-Jährige versehentlich getötet, das ist die traurige Wahrheit!

Ich möchte nicht in seiner Haut stecken.


PS:
Und noch ein Fall von "Tragik".
Ein fünf Monate altes Baby ist auf einem Gepäckband des Flughafens von Alicante ums Leben gekommen. Die aus den USA mit ihren zwei Kindern eingetroffenen Eltern hatten den Schlafkorb mit dem Baby auf das noch stillstehende Laufband gestellt und dann zu spät bemerkt, dass sich das Band zur Gepäckabfertigung in Bewegung setzte.
Das nennt man nicht Pech, oder?